DURCHATMEN

Bewerbung zur 34. LANDESWEITEN KUNSTSCHAU „Luft nach oben“

Skizze: Tafelbild 3-teilig + Sockel, gesamt 182 x 200 cm, 3 Fotoprints auf Aludibond je 60 x 120 cm, Sockel 80 x 80 x 80 cm

DURCHATMEN (Tafelbild)

Ikonen der Marienaltäre sowie die Kirche als kulturgeschichtlichen und heiligen Ort erlaube ich mir hier in den Kontext „Luft nach oben“ zu stellen.

Bekannt sind Tafelbilder im Altarraum, sie erzählen meist biblische Episoden und bieten damit Raum zum Innehalten oder zum Gebet. In meiner Wahrnehmung befindet sich Maria auf diesen Darstellungen meistens in einer eher passiven, liegenden oder sitzenden Haltung. Meiner Inspiration folgend inszeniere ich mich als Körper in geschulter Bewegung und mit bewusster Atmung als meinen künstlerischen Ansatz, ein Menschenbild in seiner Ganzheitlichkeit mit Natur und Kosmos darzustellen.

Die fotografisch dargestellten Körperhaltungen stammen aus der Yogapraxis. Yoga hat seine Wurzel in einer philosophischen Lehre des Hinduismus´, die Aufzeichnungen beinhalten geistige und körperliche Übungen sowie Atemtechniken aus dem Studium von Natur und Tier. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird Yoga in angepasster Form zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele auch in der
westlichen Welt gelehrt und praktiziert.

Bietet die Kirche nicht noch reichlich Luft nach oben für mehr persönliche Standfestigkeit, Körperbewusstsein sowie gelebte Verbundenheit mit Himmel und Erde?

Ich stelle sinnbildlich hierfür folgende Körperhaltungen dar:

  • Die Taube, in der christlichen Kunst als Symbol für den Heiligen Geist, aber auch als Metapher
    für die Seele im Zustand des himmlischen Friedens
  • Der Baum, fest verwurzelt in der Erde und die Äste in Verbindung zum Himmel. Er spendet Sauerstoff, die Luft zum Atmen, er symbolisiert das Wachstum und die Entwicklung des Menschen sowie den Lebenszyklus und die Vergänglichkeit
  • Zehenspitzenstand, Zentrierung im Körper, Gleichgewichtsfindung in der Welt, Gebet

Zur Komposition:
Drei Körperdarstellungen bilden zusammen ein ausgewogenes Dreieck, eine neue Trinität. Zwei Farbflächen vereint mit dem Sockel bilden hierzu eine Balance. Meer und Himmel, die Elemente Wasser und Luft, stehen symbolisch für einen Übergang aus dieser Welt. Die Körperhaltungen im Vordergrund offerieren einerseits ein sehr bewusstes Sein im Diesseits, eine Form des ganzheitlichen Gebets oder eine Form des Übergangs in eine geistige Freiheit oder körperliche Auflösung im Licht. Dafür stehen die Sonnenreflektion und weißen Flächen. Alles fußt auf einem schwarzen, quadratischen Sockel.

Subjektive Fotografie / gefundene Bilder

Projekte:

Kunstvermittlung / Kunst im öffentlichen Raum / Performance / Videos